Die Geschichte u. lb. Neoborussia
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Das Corps Neoborussia hat seine Wurzeln in Berlin. Am ältesten Gymnasium der Stadt, (bereits am 13.07.1574 wurde hier eine Lehranstalt begründet1), bestanden bereits 1833 die Schülerverbindungen "Bruderschaft Berlin" und die Cerevisia Berlin2. Die Cerevisia kneipte in einem Keller in der Königsstraße3. Über die Bruderschaft ist leider nichts näheres bekannt, außer dass sie zunächst, wie die Cerevisia Ostern 1835 an die Berliner Universität überwechselte. Dies scheint eine "Berliner" Eigenart zu sein, da mehrere Pennalien als akademische Lebensverbindungen an der Universität weiterbestanden4.

Bereits am 04.05.18365 verschmolzen die beiden Gesellschaften zur Kneipverbindung Cerevisia.

Am 10.07.1838 stiftete die Cerevisia das Corps Neoborussia, welches noch im gleichen Jahre mit den Corps Marchia und Pomerania zu einem Seniorenconvent zusammentrat6.

Diesem SC stand jedoch eine wechselvolle Geschichte bevor. Streitigkeiten unter den Corps bewirkten bereits 1840, dass sich dieser in zwei Lager spaltete7.

Seit 1842 entwickelten sich freundschaftliche Beziehungen zu Saxonia Leipzig, Guestphalia Halle, Silesia, Saxo-Borussia, Pomerania, Guestphalia Heidelberg, Marchia Halle, Nassovia, Franconia Jena und Suevia Tübingen.

In den 60er Jahren folgten aufgrund Aktivenmangels einige Suspensionen. 1866 musste Neoborussia erneut supendieren, die bis 1914 andauerte. Die dann erfolgte Rekonstitution war leider auch nicht von Erfolg gekrönt, so dass die endgültige Rekonstitution 1921 erfolgte. Am 12.05. 1921 wurde das Corps in den SC zu Berlin recipiert und auf dem Kösener Congreß 1922 als die alte Neoborussia bestätigt8. Bei der Rekonstitution 1922 nahm Neoborussia die Aktiven des freien Corps Neoborussia auf.

Das freie Corps Neoborussia wurde am 02.06.1910 gestiftet; es ist hervorgegangen aus der ehemaligen ADB-Burschenschaft Rhenoborussia, welche am 17.11.1899 mit den Farben schwarz-weiß-rosa gestiftet wurde (Couleuränderung 1905: weiß-rot-gold; hellrote Mütze). Rhenoborussia war seit dem 03.06.1903 Mitglied im ADB und schied aus diesem 02.06.1910 wieder aus.

Die Altherrenschaft wurde von der ADB-Burschenschaft Prussia Berlin aufgenommen, welche später mit anderen ADB-Burschenschaften zur Burschenschaft Frankenburgia fusionierte. Diese wiederum fusionierte 1961 mit der Burschenschaft Ghibellinia-Leipzig zu Hannover.

Bereits 10 Jahre später musste das Corps 1932 aufgrund Aktivenmangels erneut suspendieren. Durch den starken Zusammenhalt der Neupreussen konnte dennoch 1938 das 100. Stiftungsfest in Berlin gefeiert werden.

Nachdem sich der KSCV am 28.09.1935 und der WSC, der mittlerweile den RSC übernommen hatte, am 20.10.1935 aufgelöst hatten, kam das offizielle Corpsstudententum zum Erliegen.

Am 06.01.1950 gründeten die Kösener Corps die "Interessengemeinschaft Bonn"; diese erklärte die erzwungene Auflösung am 19.05.1951 für null und nichtig und erklärte den KSCV als fortbestehend. Der WSC rekonstituierte sich am 23.05.195210.

Neoborussia fand 1952 in Darmstadt eine neue Heimat; dort gehörte es dem SC zu Frankfurt/M. an. Bereits im August 1952 konnten die ersten drei Receptionspartien auf das Neupreussenband gefochten werden11.

In Bochum gab es die erste Universitätsneugründung der Bundesrepublik Deutschland. Die Ruhr-Universität-Bochum wurde 1962 gegründet und 1965 eröffnet 12.

Nachdem die Aktivensituation sich in Darmstadt verschlechtert hatte, siedelte das Corps Neoborussia zu Beginn des Sommersemesters 1967 nach Bochum um.


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Quelle

1) http://www.luise-berlin.de/Lexikon/Mitte/g/Gymnasium_zum_Grauen_Kloster.htm

2) Sünkel, Verzeichnis der deutschen Schülerverbindungen 1996, S. 32

3) Waas, Die Pennalie 1967, S. 58

4) Waas, Die Pennalie 1967, S. 100

5) AH Maischein II in FS 150 Jahre Neoborussia, S. 16

6) Das akademische Deutschland, Band 2, 1931, S. 619

7) Das akademische Deutschland, Band 2, 1931, S. 619, AH Maischein II in FS 150 Jahre Neoborussia, S. 16

8) AH Maischein II in FS 150 Jahre Neoborussia, S. 19

9) Die Geschichte des Allgemeinen Deutschen Burschenbundes (ADB) 1883-1933 (Schriftenreihe der Studentengeschichtlichen Vereinigung des CC; Heft 28, S. 140; Gladen, Geschichte der Korporationsverbände, S. 29; 116

10) Gladen, Geschichte der studentischen Korporationsverbände, Band I, S. 29, 35, 56, 60

11) AH Maischein II in FS 150 Jahre Neoborussia, S. 22

12)http://www.ruhr-uni-bochum.de/uni-profil/universitaet/index.htm

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